Konzertbericht QOTSA 20.10.02 Glasgow / The Barrowland |
Bevor ich euch alle wissen lasse welch vorzüglichen Gig die Queens letzten Sonntag in Glasgow gespielt haben, ein paar Worte um das Image meiner Wahlheimat etwas aufzubessern. Wie die meisten von euch wahrscheinlich schon in den News gelesen haben, wurden zwei Jugendliche die sich vor der Venue angestellt hatten, bei einer Messerstecherei verletzt, angeblich um ihre Handys zu stehlen. Vorfälle dieser Art bringt man normalerweise nicht unbedingt mit einem Queens Konzert in Schottland in Verbindung, es ist aber leider eine Tatsache, ohne voreingenommen zu klingen, dass der Prozentsatz an Arbeitslosen und Drogenabhängigen in Glasgow relativ hoch ist, und es einige Bereiche gibt, die man nachts besser meiden sollte. Glasgow ist eine von Studenten überströmte Arbeiterstadt, wer herkommt um Kultur zu sehen ist falsch, wer nicht so anspruchsvoll ist und einfach eine gute Zeit haben will, wird kaum einen besseren Ort dafür finden. Quote Josh: „Glasgow is all about drinking, fucking and fist-fighting“; treffender könnte ich mich auch nicht ausdrücken. Ein absoluter Pluspunkt hier, ist die Musikszene und die zahlreichen, teils legendären Venues. Barrowlands, ist eine davon, eine Markthalle turned Venue, etwas außerhalb des Stadtzentrums. Barrowlands war schon Wochen vor dem Queens-Gig ausverkauft, und verglichen mit anderen Sold-out Gigs zuvor, bin ich mir relativ sicher, dass die normale 2000Kapazität grob überschritten war. Die Halle war bis ganz hinten vollgestopft, in den vorderen Reihen war es unmöglich irgendein Körperteil ausser den Kopf zu bewegen. Die Stimmung war dementsprechend gut und ‚Glasgow-Style’-ausgelassen; was man erleben muss um zu wissen was es bedeutet... Opening track war, wie bei jeden ihrer gigs die ich bis jetzt gesehen habe, „Feel good hit of the summer“, gefolgt von „Quick and to the Pointless“ und zu meiner großen Freude „You would know“. Mark Leanagans hat neben den vocals für „Hangin’ tree“ eine brillante Version von „Autopilot“ und ein schaurig, schönes „A song for the deaf“ performed. Der Rest der Show war hauptsächlich Material vom neuen Album, von dem sie fast alle Nummern gespielt haben. Letzte Nummer war „Lost Art“, dem aber ein geniales ca. 20minutiges encore folgte . Als Zugabe haben sie „Tension head“, „Mexicola“„Another Love Song“ und „Regular John“ einschließlich einer absolut überwältigend 10minütigen Jam session gespielt. Weitere Highlights der Show für mich waren, „Go with the flow“ und der zweite Jam nach„Better living through chemistry“. Falls noch immer Unklarheiten betreffend des line-ups für die „Take only what you can handle“ tour bestehen, neben Josh und Nick, sind Mark Leanagan, Troy Van Leeuwen und Joey Castillo, ex-Danzig, als Dave Grohls Nachfolger, mit dabei. Joey Castillo hat sich absolut würdig als neuer Drummer der Queens erwiesen. Er hat die Energie und Technik um der Musik der Queens gerecht zu werden. Der Druck, „der Mann nach Dave Grohl“ zu sein, muss enorm sein, was man aber nicht in seiner Performance gespürt hat, die echt überzeugend war, vor allem in Anbetracht, dass er nur einen Tag mit der Band hatte, bevor die Tour begann; Was Josh mir auch als Grund fürs Fehlen von „First it Giveth“ genannt hat. Die Lichtshow war relativ Basic, hat aber unglaublich gut gewirkt, mit meist nur den Silhouetten der Band in Rauch und Licht zu sehen. Schneiwerfer mit verschiedenen Symbolen, unter anderem dem artwork vom neuen Album, haben extra zur Atmosphäre beigetragen. Insgesamt hat die Set list aus zirka 20 Tracks bestanden, und etwa 2 Stunden gedauert. „First it giveth“, „Moscito Song“ und allgemein etwas mehr vom ersten Album wäre nett gewesen, aber auch wenn ich nichts dagegen gehabt hätte, wäre ein noch längerer Gig wohl etwas zu viel verlangt. Alles in allem eine absolut geniale Performance, genau was man es sich von den Queens erwartet. Ein perfekter Abend, der noch besser geworden ist, als ich Pässe für die Aftershow Party bekommen habe... tanja aka musickixx |